13. Oktober 2021 wieder einmal hatten einige der Empfänger meiner Quinte-Tipps alle 5 Zahlen auf dem Schein; wenn auch nicht in der Reihenfolge wie der 1. Rang es erfordert, aber in “beliebiger Reihenfolge, aber immerhin. Dem ersten Eindruck folgend (da gibt meist 500-1000€) jubelte man schon “es rappelt in er der Kiste”. Leider nein, denn in diesem Fall war es so, dass die drei ersten Favoriten auf den ersten drei Plätzen eingekommen sind, .. und das auch noch in genau der Reihenfolge wie die Quoten es andeuteten. Und bei solcher Last auf der Gewinnerseite, kann man keine hohen Quoten erwarten. In diesem Fall gab es für die 5 Pferde in korrekter Reihenfolge 474:1 €. Wenn bedenkt, dass diese 5 Pferde in exakt 120 verschiedenen Reihenfolgen hätten einkommen können, so dürfte man eigentlich nicht einmal 4€ für die beliebige Reihenfolge erwarten. Es gab aber mit 7,9€ fast doppelt so viel.. Tränen hatten dann die Gewinner von BONUS 4 (2€) und noch mehr jene des BONUS3 (1,1€)in den Augen. . Fragt man den Bauch (oder Abi mich), dann ist das alles doch viel zu wenig?
Sind die Quoten in Frankreich unverhältnismäßig? Und ... ja, die Quoten der unteren Ränge sind 0ft unverhältnismäßig.
Begründung: In Frankreich ist bei JEDEM Glücksspiel die Mindestquote 1,1:1 (es sollte mal sogar auf 1,05 :1 geändert werden - das also vorbehalten). In Deutschland ist das nicht so - da kann tatsächlich beim Fußballtoto rechnerisch unter Einsatz liegen und damit unter der Mindestquote und so verfallen..
Bevor ich auf Frankreich eingehe ein Rückblick auf Deutschland: Die Mindestquote bei der Pferdewette ist 1:1 oder früher 10:10. Also etwas schlechter als in Frankreich. Nun muss man daran denken, dass neben dem Einbehalt der Rennvereine (Rennpreisfinanzierung, Kosten wie Bahnpflege, Personal) wird eine Steuer von 16 2/3 des Umsatzes fällig. "Alte Buchmacherwetter" entsinnen sich, dass eine 1 DM Wette immer "großzügig" 1,15 DM kostete... Das war der Grund.
Die Bahn muss also aus der 1 DM 16,666 Pfennig an die Steuer geben und hat ja noch Kosten. Die Kosten wurden lange Zeit mit 8 1/3 Pfennig kalkuliert.
Hieraus gab es sehr oft das Problem, dass man aus den verbleibenden 75 Pfennig nicht die Gewinne decken konnte, die Quote von 1:1 (früher also "10") also nicht bezahlen. Jeder erinnert sich sicherlich an die Platzquoten 10, 10 und 10 auf die ersten drei Ränge. Bei totem Rennen auf Rang 3 (in Hamburg gab es einmal 3 Dritte - daran können sich die Moderatoren gar nicht mehr erinnern) ist es dann zulässig eine Quote von 0,5:1 oder wie in HH auch 0,3:1 auszurufen. Doch wie finanziert man die dreimal "1:1" wenn weniger als 75 Pfg je DM nach Steuer und Kosten (=25 Pfg) übrigblieb. Da hatten die Finanzämter es stillschweigend hingenommen, dass man bei Platzwetten erst einmal die Einsätze der Gewinnscheine deckte und so schon mal gesichert 10:10 gesichert hatte. War man in der Situation, dass man aus dem Restgewinntopf Steuer mit nun 2/3 reservierte und 1/3 für den RV. Gab es nun noch einen Rest, dann wurde der Rest auf die 3 Ränge (1., 2. 3.) verteilt und die Quoten dann auf >10 angehoben, wenn das Geld reichte.
Diese Praktik wurde vor 10-15 Jahren nicht mehr akzeptiert: die Steuer musste vorher weg. Da die RV nun in Verlust geraten könnten, wurde erlaubt, dass die Rennvereine im Verlustfall die Wetten der betreffenden Wettart annullierten und rückzahlten und damit auch keine Steuer abführen mussten.Dies haben wenig RV in Anspruch genommen - ich kann mich nur an Annullierung in Neuss erinnern.
Gehen wir nun gedanklich - mit dem neuen Wissen - nach Frankreich und zum 1. Rennen Enghien am 13.10.2021. Dort kam es im Falle der Quinte für die Quote BONUS3 zu solch einem Fall. Nach Abzug Steuer und Kosten hat man einen festen Gewinntopf. Reicht - wie hier die Gewinnsumme für "5 Ordre", "5 Desorde", "Bonus4" und "Bonus 3" nicht aus, wird dieser (zuerst unterste Topf) auf 1,1 : 1 aufgefüllt und die restlichen drei Töpfe nach Auszahlungsplan neu berechnet. Konkret finanzieren also die Gewinner der höheren Ränge die Gewinne unterer Ränge. Nach diesem Akt waren die Quoten
5 ordre = 75,30 5 desor= 7,90 Bonus4= 2,00 Bonus3=1,10 Sie sehen, die Quoten können in der Tat unverhältnismäßig sein. Die oberen zu gering, die unteren zu hoch....
Wäre Bonus 4 auch unter 1,1 rechnerisch ermittelt, hätten man dementsprechend neu wie bei Bonus3 berechnen.
ich will nicht weiter ausführen, aber wenn Sie glauben, dass WIR hier in Deutschland nur dieses Problem haben -.... Irrtum: Lesen Sie "Die Multi-Falle". Das ist noch schlimmer - wie so oft bei uns... http://www.galopprennen.org/html/2aus_4_-_multi.html
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